ASB Ortsverband Chemnitz und Umgebung e.V.
»Andersdenken« - Beteiligung von Menschen mit Behinderung an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen
Auch Menschen mit Behinderung haben das Anliegen, sich in politische Willens- und Entscheidungsprozesse einzubringen. Ein Ziel des Projekts ist es deshalb, zunächst zu eruieren, welche Möglichkeiten von Bürgerbeteiligung in Chemnitz zur Verfügung stehen und welche Barrieren vorhanden sind. In Austauschen mit Betroffenen, mit Politik und Verwaltung werden entsprechende Erfahrungen gesammelt und formell festgehalten. Einige der bestehenden Formate für Bürgerbeteiligung werden innerhalb des Projektes ausprobiert.
Mit dem Projekt »Andersdenken« soll ein Bewusstsein für die Beteiligung von Menschen mit Behinderung geschaffen werden, damit auch diese zukünftig adäquat an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen teilhaben können.
Das Projekt entspricht der Beteiligungsstufe "Konsultieren".
Das Projekt im Überblick
Wer | ASB Ortverband Chemnitz und Umgebung e.V. |
Was | »Andersdenken« - Bürgerbeteiligung für politische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse von Menschen mit Behinderung |
Wo | Chemnitz |
Wann | März 2023 bis Februar 2025 |
Für wen | Gesellschaftlich benachteiligte Gruppen, alle Einwohnerinnen und Einwohner, Stadtteilbewohnerinnen und –bewohner, interessierte Vertreter der Landespolitik, Presse |
Wie | Teilhabe an Bürgerbudget/-haushalt & Leitlinienprozess, Bürgerwerkstatt, Zukunftskonferenz, Nachbarschaftsgespräche, Begehungen, Workshops, Austausche |
Fördersäule | Zivilgesellschaftliches Einzelvorhaben |
Fördersumme | 102.933,30 Euro (bewilligt) |
Projektziele
1 | Bewusstseinsbildung und die Schaffung von Leitlinien für die Beteiligung von Menschen mit Behinderung an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen. |
2 | Das ASB Wohnzentrum für Bürgerbeteiligungsprozesse und -formate öffnen, mit politischen Entscheidungsträgern kommunizieren, Veränderungen artikulieren, um zukünftig besser an politischen Entscheidungsprozessen mitzuwirken. |
3 | Einen Erfahrungsprozess mitgestalten, welcher ein gesellschaftliches Umdenken anregt, die Beteiligung von Menschen mit Behinderung als eine selbstverständlich wertvolle Ressource (an-) zuerkennen und gesamtgesellschaftliche (Denk-)Strukturen entsprechend zu verändern. |
Meilensteine
1 |
Bekanntmachung des Projektes Vertreter/innen aus Politik und Verwaltung und die Bewohner/innen des ASB Wohnzentrums wurden zu den Zielen des Projektes informiert. Im Juli 2023 fand eine Netzwerkveranstaltung mit Akteur/innen aus der Kultur, Verantwortlichen für Bürgerbeteiligung der Stadt Chemnitz, Interessenverbänden für Menschen mit Behinderung, Menschen mit Behinderung und Akteur/innen aus dem Stadtteil Reitbahnviertel statt. |
2 |
Gründung eines ExpertInnen-Netzwerkes Für die Barrierefreiheit in kulturellen Räumen, werden gemeinsam mit Betroffenen verschiedener Behinderungsarten Begehungstermine wahrgenommen. So fand im September 2023 eine gemeinsame Begehung mit seheingeschränkten, mit gehörlosen sowie mit körperlich beeinträchtigten Menschen für den barrierefreien Umbau des Chemnitzer Opernhauses statt. Darüber hinaus arbeiten wir derzeit mit Verantwortlichen der Kulturhauptstadt an Möglichkeiten, um allen |
Vorläufige Projektergebnisse
2023 |
Das Projekt wurde in der Stadt Chemnitz bekannt gemacht. Die Leitliniengestaltung für barrierefreie Kulturveranstaltungen sind auf den Weg gebracht. Dabei gewonnene Erkenntnisse für eine Leitorientierung inklusiver Bürgerbeteiligungsprozesse werden der Stadt Chemnitz zugearbeitet. Zugänge zu fast allen Kulturbetrieben werden in Zusammenarbeit mit dem ASB Wohnzentrum derzeit barrierefrei umgebaut. |
Die Caféteria des ASB Wohnzentrums ist zu einem Ort der Begegnungen geworden. Geplant sind Veranstaltung zu den Fragestellungen: Wie kann ich mich als Bürger/in politisch beteiligen? Teilnahme an der Miteinanderkonferenz der Stadt Chemnitz. Zu Politikern zweier demokratischen Parteien konnte in dieser Veranstaltung ein Interesse für eine Zusammenarbeit entwickelt werden. |
Geplante Verwendung der Ergebnisse
Die auf Ortsbegehungen gesammelten Impulse für die barrierefreie Gestaltung der Stadt Chemnitz werden durch die Akteur/innen protokolliert und zur Umsetzung an die Stadtverwaltung weitergegeben. In der Zusammenarbeit mit Politikern werden wir erarbeiten, welche Bürgerbeteiligungsformate von Menschen mit Behinderung derzeit nicht wahrgenommen werden oder wahrgenommen werden können. Wir werden die Gegebenheiten im Sinne vorhandener Barrieren analysieren und Lösungen für deren Abbau erarbeiten. Durch eine entsprechende Präsenz in Gremien und Zukunftswerkstätten (bspw. Kreativachse, INSEK, KOSMOS) fließen Impulse und Argumente für Barrierefreiheit ein und sensibilisieren für ein gesellschaftliches (Um-)Denken.